„Mami, wie stellst du dir Gott vor?“
Mit dieser Frage, die ich meiner Mami mit fünf Jahren nach dem Abendbrot beim Abtrocknen des Geschirrs stellte, begann meine Suche nach Gott.
„Mami, Mami, kann es sein, dass es mich gar nicht gibt? Das irgendwo ein Kind auf einem roten Sofa schläft und mich gerade träumt?“
Angefangen mit dem Kindergottesdienst, über die christlichen Pfadfinder, den Kirchenaustritt, die Untersuchung vieler Religionen und dem Ausprobieren esoterischer Praktiken wurde ich 15 Jahre eine Zeugin Jehovas und war eine ernste Bibelforscherin.
Erst nach meinem Ausstieg kann ich meine Bibelforschung als ernsthaft bezeichnen. Die Religionsforschung beschränkt sich aber heute durchaus nicht mehr auf die Bibel. Ich widme mich zunehmend der Fragen der Religionssoziologie, die fragt „was macht Religion mit Mensch und was macht Religion mit Gesellschaft?“
Sind nicht alle Religionen gleich und brauchen wir sie überhaupt? Wenn wozu? Macht es einen Unterschied, ob man etwas glaubt oder nicht? Was passiert in unserem Gehirn? Bilden wir uns Engel, Dämonen, Götter oder Verstorbene nur ein? Gibt es ein Leben nach dem Tod oder ist das egal? Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen religiösen und antireligiösen Menschen im sozialen Zusammenleben. Wie wirken sich diese auf Beruf, Familie, Nachbarschaft und Staaten aus?
Gibt es eine goldene Regel für das Zusammenleben auf unserem Planeten? Brauchen wir eine neue Weltethik? Kann die Menschheit es überhaupt noch schaffen eine neue Weltethik zu finden oder ist der Zug längst abgefahren dank Habgier und Machthunger der Manager?
Ich glaube heute nicht mehr, dass ein monotheistischer Gott die Probleme unseres Planeten lösen wird. Wir werden das selbst tun müssen. Ich bin heute kein Atheist, sondern Anti-Theist. Ich setze mich heute dafür ein, dass Kinder nicht indoktriniert werden und lernen ihr Leben verantwortungsbewusst zu gestalten.
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