„Bleibt aber auf dem Weg…“

Margit und kleiner Bruder

Wenn man einen kleinen Bruder hat, ist immer jemand da, mit dem man lachen, spielen, streiten und sich wieder vertragen kann.

Einen großen Teil unseres Kinderlebens verbrachten wir in der Kleingartenkolonie.
„Bleibt aber auf dem Weg, “ pflegte unsere Oma Anni zu sagen. Ihr Garten lag links im Vordergrund des Bildes, der unserer Eltern rechts am Ende des Weges.
So pendelten wir mehrfach täglich zwischen Großeltern und Eltern hin und her, holten oder brachten mal eben dies oder das und natürlich war der Weg auch unser Spielplatz.
Wir malten unsere Spielfelder einfach mit Stöcken auf den Weg.  Ob Hinkefuss – dafür braucht man einen kleinen Stein – oder Kaiser, König, Bettelmann – wird mit Ball gespielt… der Weg war unsere kleine Spielwelt und Langeweile kannten wir nicht.

Manchmal gingen wir zu Opa Baer, dem Imker.
Dann meldeten wir uns bei Oma Anni vorher ab, sonst gab es Ärger.
Manchmal waren wir bei den Kaninchen und manchmal auf dem Kirschbaum. ‚
„Wo stecken denn die Kinder schon wieder?!“ rief Oma Anni.
Dann saßen wir womöglich still auf dem Kirschbaum und naschten.
Es war eine Schattenmorelle, jedoch die Süßkirsche vom Nachbarn reichte bis in unseren Baum und ich versorgte uns mit den süßen Früchten.

Wieso die Vögel ausgerechnet die Süßkirschen auf unserer Seite bevorzugten?
Vier unschuldige Kinderaugen hatten dafür so gar keine Erklärung.
Ein kleiner Bruder ist eben jemand, mit dem man auch gern so manches Geheimnis teilen kann.

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